Was ist Gestalttherapie?

 

Der gestalttherapeutische Ansatz folgt einem humanistischen Menschenbild. Deshalb steht der individuelle, menschliche Kontakt im Mittelpunkt der therapeutischen Interaktion und nicht vorgeschriebene Methoden. Dadurch lässt sich diese Therapieform auch nicht durch konkrete Handlungen beschreiben, sondern als eine grundlegende Haltung:

Im therapeutischen Kontext bezeichnet der Begriff "Gestalt" Gedanken, Gefühle und Handlungsimpulse. Diese tauchen – wie Figuren auf einer Theaterbühne – im Bewusstsein auf. Um ihre Rolle erfüllen und wieder abtreten zu können, benötigen sie Beachtung und eine angemessenen Reaktion. Erfahren sie dies nicht, bleiben sie entweder auf der Bühne oder treten immer wieder auf – und stören in beiden Fällen den weiteren Verlauf des Stückes.

Im Alltag bedeutet dies: eine wiederkehrende Beschäftigung mit vergangenen Ereignissen, wodurch die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Bedürfnissen behindert wird. Das führt zur Unzufriedenheit und kann sich in verschiedensten Symptomatiken niederschlagen.

 

In der Gestalttherapie geht es darum, den/die Klienten*in zu befähigen, seine oder ihre inneren Figuren zu einem gesunden Abschluss zu führen. Anders ausgedrückt wird die betreffende Person unterstützt, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und sie angemessen zu befriedigen.

 

Die Gestalttherapie ist auf die zunehmende Entwicklung eines alltäglichen Lebens ausgerichtet, das der betreffende Mensch erfüllt und in Würde lebt.